Aarau Bahnhof Süd
Aarau Bahnhof Süd
Projektwettbewerb auf Einladung, 1. Preis
Realisierung 2017-2024
Baukonsortium Bahnhof Süd
Wohnungen, Büroflächen, Gewerberäume, Hotel
19'300 m2
65'800 m3
9'000 m2
Roman Zulauf (PL), Nadine Spielmann, Mariko Shimamoto, Paulina Malag, Thomas Jochum, David Niedermann, Leon Backwinkel, Leo Habsburg, Blanca Herrero (cand.), Emma Just Freixes (cand.), Rachel Hess, Cédric Wehrle (cand.)
Dominik Weber, Marc Jeitziner, Cédric Wehrle (cand.), Albnora Adili (cand.)
Gross AG, Brugg
K2S Bauingenieure AG, Wallisellen
Wilhelm + Wahlen, Aarau
T&P Troxler & Partner AG, Ruswil
HKG Engineering AG, Aarau
Steigmeier Akustik & Bauphysik GmbH, Baden
MCS & Partner AG, Wettingen
Gruner AG, St. Gallen
Nightnurse Images, Zürich
Die schmale, langgezogene Bauparzelle beim Bahnhof Aarau erstreckt sich zwischen der Hinteren Bahnhofstrasse und der Bahnhofsanlage der Wynental- und Suhrentalbahn (WSB). Der vorgefundene Kontext besteht zum einen aus den städtebaulich markanten Geleise- und Bahnhofsanlagen der WSB und der SBB und zum anderen aus einem grossmassstäblichen Gewerbe- und Verwaltungsgebiet, welches seinerseits gegen Süden in eine städtische Landschaft aus Grünraum und Wohnhäusern verschiedener Perioden des 20. Jahrhunderts übergeht. Das zukünftige Wohn- und Geschäftshaus Bahnhof Süd bildet an dieser städtebaulich prominenten Lage den baulichen Abschluss des südlich der Geleise gelegenen Stadtquartiers und kreiert ein kräftiges vis-à-vis zu dem in den 1990er Jahren von Theo Hotz erbauten Bahnhofsgebäude der SBB auf der gegenüberliegenden Geleiseseite. Als angemessene Reaktion auf den Ort wird eine zweiteilige Grossform vorgeschlagen. Zwei längliche Baukörper werden durch einen mittig gelegenen, lediglich überdachten Gebäudebereich unterbrochen, so dass die südlich gelegenen Stadtgevierte ihren visuellen Kontakt zur anderen Stadtseite nicht verlieren und die Körnung der kleineren Gewerbe- und Wohnbauten aufgenommen werden kann. Sowohl am prominenteren, östlichen Gebäudeende als auch am westlichen Abschluss wird das Haus architektonisch adäquat akzentuiert. Der hintere Gebäudekörper vergrössert sich gegen Süden und ermöglicht eine städtebauliche Verankerung mit seiner nächsten Umgebung, bis hin zu den kleinteiligen Wohn- und Geschäftshäusern. Am Gebäudekopf, hin zu einem zukünftigen ‚Hinteren Bahnhofplatz’, dehnt sich der Neubau zu einem siebengeschossigen Baukörper aus, dessen Präsenz im Stadtraum ordnend wirkt. Das neue Gebäude versteht sich als zusammenhängende Silhouette. Diese Absicht wird durch den Zusammenzug der Baukörper über das neue ‚Bahnhofsdach’ unterstrichen und inszeniert. Das Abfangtischkonzept erfüllt die nutzungstechnischen Ansprüche des Erdgeschosses, wo unter anderem der zukünftige Hauptbahnhof der WSB untergebracht ist, und erlaubt eine maximale Nutzungsflexibilität der Obergeschosse. Der statische Tisch strukturiert und rhythmisiert das Gebäude und verleiht ihm einen grossmassstäblichen Charakter in Analogie zu den technischen Elementen der Geleiseanlagen und dem industriell - gewerblichen Charakter des Gebiets Bahnhof Süd. Die Knotenpunkte der Längs- und Querträger spiegeln sich in einer ausgerundeten Dachuntersicht tektonisch in der Fassade wieder, die zum Identitätsträger des Neubaus und dem gesamten Bahnhofes der WSB wird.